2011
 


Zum neuen Jahr hatte ich mich nun dazu entschlossen, für den nahe gelegenen MSC Ingersheim an den Start zu gehen, nachdem ich ja auch ab und zu dort trainierte, war das nur fair. Da die Würdigung meiner Errungenschaften des Jahres 2010 dann auch nicht mehr die gleiche Berücksichtigung durch die Stadt wie noch in den Vorjahren fand, fühlte ich mich auch in meinem Handeln bestätigt. Auch durch die freundliche Aufnahme im Verein. 
Mein Wintertraining lief planmäßig, auch das angeordnete Training für die Schulter schien zu fruchten, zumindest in der Winterzeit fernab von meinem kleinen Bike. Der erste Einsatz des Jahres brachte mir die Erkenntnis, dass ich mich mit dem Worst Case - einer erneuten OP - gedanklich so langsam aber sicher befassen musste, da ein Eingriff nicht mehr ausszuschließen war. Kein schöner Gedanke noch bevor das erste Rennen in Sicht war.

Für die Saison 2011 hatte ich mich auch deswegen vorerst gegen internationale Rennenteilnahmen in der Women 17+ entschieden, ich brauchte mal wieder etwas Abstand, um mich neu orientieren zu können. Die Winterpause hatte ich zum Basistraining sowie Suche nach der optimalen Ausrüstung genutzt, und ich wurde für meine Bemühungen und auch die vorzeigbaren Ergebnisse mit einigem Support belohnt - die Rennen konnten nun kommen.

Es ging mit dem Bundesliga-Wochenende in Erlangen los, bei Sonnenschein gab es in der Cruiserklasse endlich mal wieder Finale, das ließ auf eine schöne Saison hoffen. Mit 2 Siegen war ich zufrieden, besonders da ich auch am Samstag im Finale der 40+ mitfahren durfte.
Ostern standen EM-Runden an, und wir schauten wie schon in Zolder zu und genossen das Leben, auch mal eine ganz schöne Erfahrung, zumal wir auf dem Rückweg noch einen Abstecher nach Paris machten.

An der LV-Meisterschaft in Welzheim stand wieder der Spaß-Faktor vorn an, und auch wenn es im Cruiser knapp nicht zum Finale langte, machte das Fahren echt Spaß, denn die Bahn verlangte mir nicht alles ab - auch mal ganz schön zwischendurch. Mit dem Titel und Platz 2 in der 30+, die auch sehr viel Spaß machte, hatte ich einen Renntag, der nach seinesgleichen sucht - absolut streßfrei.
So ging es dann auch bei den ersten beiden Runden des "Süddeutschen Cup" (früher nannte sich diese Serie Nationale Trophy) in Königsbrunn weiter, sie waren vom Wetter her eher durchwachsen, doch alle machten das Beste draus, und ich konnte wieder voll auspacken und schön viele Jumps springen.
Diesem Wochenende folgte ein BW-Cup in Nussdorf, an dem mir wieder ein paar schöne Erinnerungen bewußt gemacht wurden, da meine bisherigen Errungenschaften beim Schweizer Sprecher Würdigung fanden, ein entspannter Renntag, doch immernoch zu anstrengend, so dass ich den DSM-Lauf am folgenden Sonntag ausfallen ließ.

Zwei internationalen Veranstaltungen, die wir erneut als Zuschauer genossen, folgte dann das 2. Bundesligawochenende auf der neuen Strecke in Vechta. Die Cruiserklasse war wieder mein, leider gab es schon hier kein Finale mehr - schade. In der 40+ war ich mittendrin, und nach Fight und Einschlag angeschlagen, so dass es nur an einem Tag die Doppelbelastung gab, denn ich musste meine Knochen schonen - die Saisonhöhepunkte sollten ja erst noch kommen. Was gibt es Schöneres, als Pfingstmontag beim Arzt zu hocken ?! That's BMX.

Der erste Titelkampf stand Anfang Juli in Cottbus auf dem Plan, da hier die Deutsche Meisterschaft ausgetragen wurde. Im Vergleich zum Vorjahr gab es organisatorisch Verbesserungen vor Ort, doch eine so richtige DM-Stimmung wollte sich nicht einstellen, was sicher auch am Wetter lag, welches relativ viel Regen mit sich brachte. Der Cruisertitel ging zum 11. Mal an mich, doch noch heute fühlte es sich kaum so an. Auf den Start in der 20-Zoll-Klasse verzichtete ich freiwillig, doch durch die Wetterkapriolen fiel dann sowieso einiges aus - so wie es sich der ein oder andere Fachwart im Vorfeld gewünscht bzw. gefordert hatte.

In der Zwischenzeit war es Zeit für einen Arztbesuch geworden, und der brachte Gewißheit: Wenn die Sehne ganz reißt, würde ich das merken, dann geht nichts mehr. Was für eine Aussicht 3 Wochen vor der WM !
Nicht zu vergessen das Bundesligawochenende auf dem neuen Hometrack Ingersheim, knappe 2 Wochen vor meinem Jahreshighlight. Diesmal waren wir auch organisatorisch involviert, und der nach dem Gewitter notwendige Arbeitseinsatz zehrte zusätzlich an meinen Kräften. Daher verzichtete ich schweren Herzens auf die Rennteilnahme auf dem 20er, weil es sonst zu viel geworden wäre. Bei strahlendem Sonnenschein und guter Stimmung am Platze konnte ich immerhin mein Ziel verwirklichen, wenigstens einmal im Rennen den Double der Startgeraden zu springen. Von mir aus auch nicht das letzte Mal. Der Sonntag war leider wie angekündigt verregnet, doch die Strecke hielt mitsamt den schnellen Reparaturarbeiten sehr gut stand.

Die Reise nach Dänemark dauerte ewig, doch irgendwann erreichten wir die Fähre, und natürlich trafen wir auch gleich einige weitere BMXer dort an, ein immer wiederkehrendes Phänomen. Nachdem ich während der Bahnbesichtigung zu der Erkenntnis gekommen war, dass regennasse Metallstufen keinesfalls rutschfest sind, erkundeten wir ausgiebig die tolle Innenstadt Kopenhagens. Werbung wurde für die WM gemacht, wie wir es noch nie zuvor gesehen hatten, in der Stadt konnte es eigentlich keinen Menschen mehr geben, der nichts von diesem Event wußte. Beispiellos !
In der Nacht zum Renntag dann erwachte ich von einem lauten PFFF. Ein Plattfuß, und natürlich am Hinterrad ... Und das, obwohl ich alles am Vortag noch gecheckt hatte, vermutlich war es ein Hauch zu viel Luft in dieser warmen Nacht. Der morgendliche Schlauchwechsel dann
brachte Ablenkung von der anstehenden Aufgabe, alles hat seine positive Seite !

Es gab immer mal Regen und Wind, doch zu den Trainingszeiten als auch meinem Rennen war mir/ uns das Glück hold, und oftmals zeigte sich die Sonne von ihrer Glanzseite. Meine Vorläufe konnte ich noch nutzen, um die letzten Kleinigkeiten in Sachen Springen zu erledigen, bevor es in das Finale gegen wieder einige Unbekannte ging.

Überwältigt vom schönen Rennen traf ich vor der Siegerehrung noch Familie Schwinger, die ich am Morgen gesehen hatte und im Urlaub wähnte. Doch sie waren geblieben, um u.a. meine Rennen zu sehen und gratulierten mir so herzlich, das war wieder so richtig schön, weil so ehrlich und aufrichtig - ich war so angenehm überrascht und sprachlos.


Nach einem eher ruhigen August ging es dann nach Valkenswaard zu den ersten beiden EM-Runden der Saison 2012, bei denen ich wieder international an den Start ging, und dies in der Women 17+. Der Trainingseinschlag vom Freitag war wirklich nicht notwendig, aber dafür liefen die Rennen echt gut. Die Unerfahrenheit der jungen Mädels kam mir zugute, und meinen kleinen Vereinskameraden war ich während meiner sonntäglichen Vorläufe ein gutes Beispiel für Durchsetzungsvermögen, also war es insgesamt ein erfolgreiches Wochenende.

Die Endrunden der Bundesliga 2011 fanden im nahe gelegenen Kornwestheim statt, auf umgebauter Bahn. Ich kam gut zurecht und freute mich über den Sonnenschein an den Renntagen, von denen der Samstag unendlich schien.

Der anschließende Urlaub war wieder einmal toll, bevor es zu Hause dann an den lang ausgemachten OP-Termin ging, aber nach unserem 1. Hochzeitstag, so viel Zeit muss sein. Den Rest des Jahres verbrachte ich mit Krankengymnastik etc. Nur gut, dass man für Grundlagen- und Beintraining keine Arme braucht !





 
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© Kerstin Meyer (ehem. Fritscher) 2009-2022